Selbstcoaching

Selbstcoaching

„Selbstcoaching“ für Lehrer

Von Lehrern wird eine hohe Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft gefordert. Neben fachlichen Fähigkeiten sind vor allem psychische Belastbarkeit, sozial-kommunikative Fähigkeiten sowie Freude im Umgang mit Kindern und Jugendlichen wichtige Voraussetzungen für den Beruf.


Häufig erlebt man sich in Situationen, in denen ein hoher Einsatz der eigenen Person gefordert ist. Man kann mit Gewissheit behaupten, dass Lehrer einen sehr anstrengenden Beruf ausüben. Unterrichten, zuhören, verstehen, motivieren und eingehen auf die Anliegen der Schüler verlangen eine ständige geistige Präsenz und emotionale Kraft. Es ist eine allgemeine Erfahrung, dass Lehrer mehr psychische Energie verbrauchen, als sie sie von irgendwoher wieder zugeführt bekommen. In diesem Sinne ist der Lehrerberuf ein typisch helfender (einseitig gebender) Beruf und unter dem Gesichtspunkt der psychischen Gesundheit risikoreich.


Neben zu großen Klassen, einem hohen Lärmpegel und zu hohen Stundenzahlen machen besonders „schwierige Schüler“ zu schaffen. Mehr als früher erleben Lehrer heute bei Schülern eine zu geringe Lernbereitschaft, zunehmende Schulunlust sowie vermehrt Verhaltens- und Konzentrationsprobleme. Gleichzeitig ist eine nachlassende Unterstützung durch die Eltern zu beobachten. Besonders wenn ein gutes Verhältnis zu Schülern und Eltern gesucht wird, ist die Gefahr groß, durch Beziehungsstörungen verletzt zu werden.


Neben den pädagogischen Belastungen haben vielfach die Verwaltungsaufgaben zugenommen. Insgesamt wird ein selbstbestimmtes professionelles Handeln durch vielfältige Reglementierungen und häufigen Reformen, die oft als Fremdbestimmungen erlebt werden, beeinträchtigt.


Nach dem Unterricht geht die Arbeit zu Hause weiter. Vorbereitungen, Korrekturen von Klassenarbeiten können manchmal bis in die späten Abendstunden zusätzliche Arbeitszeit erfordern. Nicht zuletzt kommt es immer wieder vor, dass aufgestaute Emotionen, wie Ärger, Kränkungen und Enttäuschungen verarbeitet werden müssen. Allerdings werden solche Emotionen nicht so leicht abgebaut. Sie halten an und können dann das Immunsystem schwächen.


Weil man pflichtbewusst und engagiert ist, will man diesen Anforderungen gerecht werden. All dies erfordert ein hohes Maß an psychischer Energie und im Allgemeinen macht man die Erfahrung, dass die „Batterie“ nicht allein und/oder nicht ausreichend durch die unterrichtsfreie Zeit in den Ferien wieder aufgeladen werden kann.


Außerdem müssen Beruf, Familie und persönliche Bedürfnisse in Einklang gebracht werden. Häufig kommt es dann zu Lösungsversuchen, die zusätzlich überlasten. Die Gefahr „auszubrennen“ und sich innerlich „leer“ zu fühlen ist groß. Werden die Grenzen der Belastbarkeit überschritten, können sich massive körperliche und psychische Beschwerden entwickeln, wie dies leider bei vielen Lehrern der Fall ist.


Um angesichts der komplexen und intensiven Anforderungen nicht krank zu werden und die Freude am Beruf zu behalten, muss man sich als Lehrer selbst schützen. In der Seminarreihe „Selbstcoaching“ befassen wir uns damit, wie man schwierige und belastende Situationen im Schulalltag durch innere Schutzmechanismen bewältigen kann. Wichtig dafür sind sog. Selbstkompetenzen, wie Selbststeuerung und Selbstregulation, Ich-Kräfte und mentale Stärken. Ausgehend vom Konzept der Salutogenese und Aspekten der Gesundheitspsychologie, basieren die Inhalte der Fortbildung auf dem Veränderungswissen der Psychotherapie- und der modernen Hirnforschung. Die Maßnahme ist praxis- und anwendungsorientiert und bietet schnell und nachhaltig wirksame Methoden aus der lösungs- und kompetenzorientierten Kurzzeitpsychotherapie (Systemische Therapie, Hypnotherapie, Hypnosystemische Therapie, Prozessorientierte Energetische Psychologie) und der Verhaltenstherapie an.


In praktischen Übungen können die Lerninhalte erfahren und erlebt werden. Eigene Erfahrungen und Fälle können eingebracht werden.